Schneeflöckchen-Turnier 29.12.2013

Am 29. Dezember 2013 trafen sich im Mörsdorfer Gemeindehaus 23 Spieler zum kurzfristig angesetzten

„1. Schachturnier Schneeflöckchen“.

Ursprünglich waren noch deutlich mehr Denksportler erwartet worden; doch einige umliegende Vereine hatten bereits kurz zuvor interne Feiern und Jahresschlussturniere veranstaltet.

Aber: Das Interesse der Schachfreunde in der Umgebung ist da, und im nächsten Jahr, wenn das Turnier in Kirchberg stattfindet, soll laut Gerhard Landsmann vom Kirchberger Schachverein „noch eine Schippe draufgelegt werden“. Unter anderem hoffen die Organisatoren auf Beteiligung von den Vereinen aus Leideneck und Boppard/Bad Salzig.
 
Das diesjährige Turnier war in sportlicher, organisatorischer und kulinarischer Hinsicht ein Genuss:

der Vorsitzende des Sportvereins Mörsdorf, Klemens Steffen, hatte bei Sponsoren belegte Brötchen organisiert – und reihte sich kurzentschlossen sogar ins Teilnehmerfeld ein. Ortsbürgermeister Franz-Josef Petry stellte ebenso kurzentschlossen das Bürgerhaus kostenfrei zur Verfügung.
 
Die Riege der Schachhungrigen reichte vom jugendlichen Hobbyspieler bis zu erfahrenen Oberligaspielern.

So startete der ehemaligen Rheinlandmeister und heutigen Oberligaspieler Achim Michels neben Rheinlandligaspier Simon Knebl vom SC Cochem als Favoriten ins Turnier.
Die stärkste Gastfraktion bildete die SSG Hunsrück, die sich aus den Vereinen VfR Simmern und CdSF Kirchberg zusammensetzt und angeführt von Gerhard Landsmann und Michael Vogt mit fünf Spielern angetreten war.

Das Schöne und Besondere: In erster Linie ging es diesmal nicht um mannschaftliche Rivalität zwischen den Vereinen sondern um den Spaß am gemeinsamen, freundschftlichen Schachspiel.
 
Die Spiele waren auf 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie begrenzt. Insgesamt umfasste das Turnier 9 Runden, die nach Schweizer System ausgetragen wurden, sodass schnell die Spieler mit ähnlicher Stärke aufeinandertrafen. Doch wer gedacht hatte, dass alles nach „Plan“ verlaufen würde und sich die Favoriten problemlos durchsetzen würden, sah sich gewaltig getäuscht.
 Vor allem die Spieler der gastgebenden Bezirksligamannschaft SG Mörsdorf/Lahr agierten deutlich über ihrer per Deutscher Wertungszahl ausgewiesenen Leistungsstärke. Immer wieder gab es Überraschungserfolge. Allen voran überzeugte Turnierleiter Thomas Brodam, der trotz des Organisationstrubels den Durchblick behielt und gegen die beiden Turnierfavoriten Achim Michels und Simon Knebl gewann.
 
In wahrhaft bestechender Form präsentierte sich Holger Michels, der derzeit die Nummer 1 der SG Mörsdorf/Lahr ist. Er musste sich in dem langen Turnier nur seinem Bruder Achim geschlagen geben und gegen Vereinskollege Christoph Wendling einen halben Punkt abgeben. Mit 7,5 Punkten aus 9 Partien sicherte er sich somit den Siegerpokal. Achim Michels und Frank Schneider schafften es auf Rang 2 und 3.
 
Bei den Jugendlichen gewann Marc Brodam (SG Mörsdorf/Lahr) den ersten Preis, gefolgt von Philipp Roden aus Lahr und Edgar Schiebelbein vom CdSF Kirchberg. Da das Turnier in besonderem Maße auch zur Jugendförderung gedacht war, konnten sich die Nachwuchsspieler über schöne Preise freuen. Außer einen Pokal für den besten Jugendlichen und einem Wichtelgeschenk erhielten die drei Erstplatzierten einen 15-Euro-Gutschein von Google Play.
 
Zum Abschluss des Turniers bekräftigten die Vereinsvorsitzenden noch einmal, dass dies nur der Anfang einer hoffentlich langen gemeinsamen Turnierserie war. Um die Zukunft des Hunsrücker Schachs zu sichern, wollen die Vereine künftig noch mehr zusammenarbeiten und die Jugend an den Denksport heranführen. Denn so schön es ist, dass beispielsweise der Mörsdorfer Klemens Adams mit 82 Jahren noch die Mehrzahl seiner Bezirksligaspiele gewinnt – insgesamt gibt es einfach zu wenig talentierte junge Schachspieler in den Vereinen.
 
Ziel ist es, unabhängig von Vereinsmeierei den gesamten Hunsrücker Schachsport wieder ankurbeln. Dazu soll die Kommunikation der umliegenden Vereine verbessert und Erfahrungen ausgetauscht werden. Wenn sich der Eifer und die Spielfreude des Turniers fortsetzen, stehen die Chancen für den erhofften Aufwärtstrend sehr gut.

 

Zumal Schach süchtig macht: wie schachverrückt die meisten Spieler sind, zeigte sich auch nach Abschluss des offiziellen Turniers.  Die Hartgesottensten schoben nach 7 Stunden Schach noch ein Blitzturnier hinterher!

 

Christoph Wendling

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